Wiener Neustädter Kanal, Einführung und Geschichte

Der Wiener Neustädter Kanal ist insbesondere bei den Jüngeren nicht mehr so bekannt. Dort, wo er zugeschüttet ist, sind in den letzten Jahrzehnten bald die letzten Spuren verwischt worden; dort, wo er fließt, fehlen bereits viele der technischen Merkmale, die einen Industriekanal ausmachen, insbesondere die Schleusentore.
Der Download „Einführung“ zeigt auf einer Seite, was der Kanal war und heute noch ist.

Die Geschichte des Kanals begann mit der Industrialisierung Mitte/Ende des 18. Jahrhunderts. Merkmale der Industrialisierung sind Massenproduktionen und das sprunghafte Anwachsen der Städte, gekoppelt mit der stark wachsenden Bautätigkeit. Dadurch stieg der Rohstoffbedarf und die Notwendigkeit effizienter Transportmittel. Die Bahn, die später den Kanal überflüssig machte, gab es noch nicht und in Europa wurden schiffbare Kanäle gebaut. Der heute Wiener Neustädter Kanal genannte Wasserweg, sollte Wien mit der Adria verbinden, jedenfalls aber bis Ödenburg führen. Die Bauzeit 1797-1803 fiel in die Zeit der Kriege mit Napoleon. Der Kanal war bis 1822 in staatlicher Verwaltung, ab da wurde er verpachtet. Bekannte Personen, wie der Ziegelbaron Heinrich Drasche waren darunter. Nach zwei Verkürzungen des Kanals, zuerst von Wien Mitte zum Rennweg und dann nach Kledering, beide zugunsten der Raumgewinnung für Bahntrassen, wurde die offizielle Schifffahrt um 1880 eingestellt. Nach weiteren Kanalverkürzungen, mündet der Kanal seit 1970 in den Mödlingbach im Raum Biedermannsdorf/ Laxenburg und ist seit 1956 im Besitz des Landes Niederösterreich.

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Wiener Neustädter Kanal, Einführung
Wiener Neustädter Kanal, Geschichte

Die Bilder der Header-Leiste sind Aufnahmen des Kanalmodells, das im Industrieviertelmueum in Wiener Neustadt, Anna Riegergasse 4, ausgestellt ist.