Vom Hochstrahlbrunnen 1873 zum „WirWasser“ Jubiläumsbrunnen 2023

Ein Spaziergang vom Schwarzenbergplatz, durch den Belvedere-Garten, Schweizergarten, Helmut-Zilk-Park, bis zum Neuen Landgut

Wien in der Römerzeit wurde mit einer über 20 km langen Wasserleitung mit Quellwasser aus dem Liesingtal versorgt.

Hausbrunnen deckten danach und im Mittelalter den Wasserbedarf von Wien. Der Stadtbrand 1525, bei dem 416 Häuser – das waren rund 40% der Stadt – eingeäschert wurden, war Anlass intensiver über ein effektiveres Wasserversorgungssystem nachzudenken.

Türkenkriege und Pest verzögerten die Realisierung, sodass die Hernalser Wasserleitung erst 1565 (mit Brunnen Am Hof und am Hohen Markt) in Betrieb gehen konnte. Allerdings erhielt schon 1562 der kaiserliche Hof mit der Siebenbrunner Hofwasserleitung eine Quellwasserversorgung, die viel später 1829 auch der Bevölkerung von Margareten zugänglich gemacht wurde.

Albert von Sachsen-Teschen ließ 1804 die Vorstädte von Hütteldorf aus mit der nach ihm benannten Albertinischen Wasserleitung versorgen.

Unter Kaiser Ferdinand wurde 1836-1843 ein weitverzweigtes Wassernetz durch die Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung geschaffen, die Grundwasser der Donau bei der heutigen Spittelau abpumpte. Da das Donauwasser nicht besser als das Wasser der Hausbrunnen war, kam es immer wieder zu Seuchen. Diese prekären Hygienebedingungen veranlassten schließlich die Stadt Wien zum Bau der 1. Wiener Hochquellenleitung, die 1873 in Betrieb ging, knapp nachdem eine Choleraepidemie nochmals zugeschlagen hatte, ausgerechnet während der Eröffnung der Weltausstellung. Das Quellgebiet der Hochquellenleitung in Kaiserbrunn am Schneeberg war nicht die einzige Option. Es gab Proponenten in der „Wasserversorgungskommission“ der Stadt Wien, die seit 1863 zusammentrat, welche das Wasser der Fischa-Dagniz bei Haschendorf favorisierten, was zu Verzögerungen des Entscheidungsprozesses und so, wie schon erwähnt, 1873 zu einer letzten großen Choleraepidemie in Wien führte.

„WalkingInside“ beleuchtet das bauliche und kulturelle Ambiente am Weg und bietet damit den Stadt-Flaneur:innen einen neuen „Spaziergang der besonderen Art“ in Wien.

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„WirWasser“ Jubiläumsbrunnen 2023